Dimension der Ganzheit

Von | 14. September 2013

 HeiligesGanzes.jpgkleinEin ‚heiliges‘ Ganzes

Einige Tage später kam Jesus nach Kafarnaum zurück, und bald wusste jeder, dass er wieder zu Hause war. Die Menschen strömten so zahlreich zusammen, dass kein Platz mehr blieb, nicht einmal draußen vor der Tür. Jesus verkündete ihnen die Botschaft Gottes. Da brachten vier Männer einen Gelähmten herbei, aber sie kamen wegen der Menschenmenge nicht bis zu Jesus durch. Darum stiegen sie auf das flache Dach, gruben die Lehmdecke auf und beseitigten das Holzgeflecht, genau über der Stelle, wo Jesus war. Dann ließen sie den Gelähmten auf seiner Matte durch das Loch hinunter. Als Jesus sah, wie groß ihr Vertrauen war, sagte er zu dem Gelähmten: „Mein Sohn, deine Schuld ist dir vergeben!“

Da saßen aber einige Gesetzeslehrer, die dachten bei sich: „Was nimmt der sich heraus! Das ist eine Gotteslästerung! Nur Gott kann den Menschen ihre Schuld vergeben, sonst niemand!“

 Jesus erkannte sofort, dass sie das dachten, und fragte sie: „Was macht ihr euch da für Gedanken? Was ist leichter – diesem Gelähmten zu sagen: ‚Deine Schuld ist dir vergeben‘, oder: ‚Steh auf, nimm deine Matte und geh umher‘? Aber ihr sollt sehen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Schuld zu vergeben!“

Und er sagte zu dem Gelähmten: „Ich befehle dir: Steh auf, nimm deine Matte und geh nach Hause!“ Der Mann stand auf, nahm seine Matte und ging vor aller Augen weg.

Da waren sie alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: „So etwas haben wir noch nie erlebt!“

Markus-Evangelium 2, 1-12


 

Drei Kastanien 300klein

Diese Erzählung spiegelt die ‚Dimensionen der Ganzheit‘

ICH    >Vertrauen –
DU      >Solidarität
SINN  >Vergebung.

Vertrauen.
Indem sich der Gelähmte dem stellvertretenden Glauben der vier Menschen anvertraut,

entsteht Raum für Hilfe.

Solidarität.
Sie bringen den Gelähmten an den ‚Ort der Heilung‘, an den ‚Ort der Ganz-Werdung‘.

Die Solidarität wird durch Jesus ausdrücklich autorisiert: …da er ihren Glauben sah … .
Das ist das Bild seelsorgerlicher Hilfe: Begleitung zur Ganzheit.
Im Kraftfeld solcher (Nächsten)Liebe entsteht die „Struktur der Sinnhaftigkeit“.

Vergebung.
Schuld („Sünde“) ist der Verlust der Ganzheit (Gottes-Beziehung).

Vergebung ist hier der ‚dritte Ton‘ des ‚diakonischen Drei-Klangs‘.
Vergebung heißt dann: Die Ganzheit zurück gewonnen haben.

 

 Ganzheit

Das „spirituelle Dreieck“
‚Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst‘

 

 

 Die oben genannte Erzählung ist Abbildung eines Prozesses.

• Sich seiner selbst bewusst werden, den Verlust spüren und sich dem ‚Kraft-Ort‘ anvertrauend zuwenden.

• Die ‚freigelegten ‚Gottes‘-Kräfte wahrnehmen, seine Ganzheit zurückgewinnen und Lähmungen ablegen.

So wird das ‚Wirken des Geistes Gottes‘ erfahrbar. Dafür haben wir manchmal anderen sprachlichen Ausdruck:
Wieder hoffen können, durch-atmen, Licht am ‚Ende des Tunnels‘ sehen.
Nicht mehr auf Ängste und Unsicherheiten schauen müssen.

 

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