Kreuz auf der Stirn

Von | 2. März 2014

Tiefsinnige Symbolik
Seele putzen

‚Du bist an der Stirn ganz schmutzig!‘, sagt mir ein wohlmeinender Mensch und reicht mir ein Papiertaschentuch.

Mit mir sind nach einem ökumenischen Gottesdienst zum Aschermittwoch Menschen aus evangelischen und katholischen Gemeinden nach draußen getreten. Wir tragen das ‚Asche-Kreuz‘ an der Stirn.

Einige wischen sich das ‚Zeichen an der Stirn‘ ab, andere tragen es weiter und manche vergessen es und nehmen es erst wieder wahr, als sie zu Hause in den Spiegel schauen.

 AscheKreuz

Wie dem auch sei. Menschen tragen öffentlich dieses ‚Zeichen an der Stirn‘.

Aschermittwoch ist der erste Tag der Fastenzeit. Am Aschermittwoch wird als Zeichen der ‚Umkehr‘ den Gläubigen während des Gottesdienstes das so genannte Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet, dabei wird ein Gebet gesprochen: ‚Gedenke Mensch, dass du aus dem Staube hervorgegangen bist, zum Staube zurückkehren wirst und in der Liebe Gottes bleibst.‘

In der Tradition kommt die Asche von den verbrannten Palmen-Zweigen, die zur Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem (Matthäus 21, 1-11) an diesem Tag in der katholischen Kirche gesegnet wurden. Dieser Brauch war bereits im 4. Jahrhundert üblich.

Vom euphorischen Strohfeuer beim Einzug Jesu in die Stadt Jerusalem – Gelobt sei der da kommt … Hosianna! – bleibt ein kläglicher Rest der Resignation. Und dann: Aus eben diesem ‚Rest‘ Asche als Zeichen der Vergänglichkeit erwächst das Zeichen der Überwindung, das Kreuz.

Asche war und ist auch ein Mittel, um zu reinigen, hier und da wird  an ein solches ‚Hausmittel‘ auch heute noch erinnert.  Auch der ‚Frühjahrs-Putz‘ findet hier seine tiefere Begründung. 

Stelle dir heute gern vor, die eigene Seele zu ‚putzen‘.
Zum Beispiel freizulegen, was an tiefen Sehnsüchten in ihr ruht.

Dass der ‚Aschermittwoch‘ die Fasten-Zeit mit ihren unterschiedlichen Impulsen eröffnet – auch auf meiner Homepage in den nächsten Tagen zu finden – erklärt sich auch so.


Text aus früher Tradition

Jonas Botschaft war nämlich dem König von Ninive gemeldet worden. Der stieg von seinem Thron, legte den Königsmantel ab, zog den Sack an und setzte sich in die Asche.

Er ließ in der ganzen Stadt ausrufen: ‚Hört den Befehl des Königs und seiner Minister: Niemand darf etwas essen oder trinken, weder Mensch noch Rind noch Schaf! Menschen und Vieh sollen den Sack anlegen und laut zu Gott rufen. Alle sollen von ihrem bösen Weg umkehren und aufhören, Unrecht zu tun.

Vielleicht lässt Gott sich umstimmen. Vielleicht können wir seinen schweren Zorn besänftigen, und er lässt uns am Leben.

Gott sah, dass sie sich von ihrem bösen Treiben abwandten. Da tat es ihm leid, sie zu vernichten, und er führte seine Drohung nicht aus.
Jona 3,6-10


Aus dem frei gelegten Bewusstsein des Versagens erwächst die Gewissheit des Lebens! So ist Asche auch Symbol der  ‚Erinnerung an die Kraft, die Verletzungen überstehen lässt‘.

Ein gutes Zeichen auf dem Wege auf Ostern zu! Und: Es steht auch der ökumenischen Kirche gut!

Impuls zum ‚Reinigungs-Ritual‘ in Winter-Zeit –  HIER


Eine Anregung aus der Kirchengemeinde St. Magnus in Waldburg

Aschermittwoch
Etwas Neues kann wachsen

Ändert euer Leben und glaubt an diese gute Nachricht
Matthäus-Evangelium1,15 b
 

Asche
Alles, was verbrennt ändert seine Gestalt, seine Form, wird ganz neu,
wird zu
Asche
Die ursprüngliche Form ist nicht mehr erkennbar.
Asche
Wird zum Zeichen von Vergänglichkeit und Veränderung.
Asche
Als das, was nach dem Verbrennen übrigbleibt.
Wird Dünger und gibt der Erde wieder neue Kraft, Neues kann wachsen.

Neues
 beginnt, eine neue Zeit, (Fastenzeit) die uns Ruhe und Stille schenken möchte, die uns hilft nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben, was sich zum Guten verändern kann.

Asche-Kreuz
Gott ist da, er ist bei uns, er begleitet uns, er gibt uns Kraft.
In Jesus hat er uns gezeigt, dass Veränderung möglich ist,
dass
neues Leben werden kann, wo niemand es erwartet.

AscheKreuz

 Kreuz-Zeichen

Das Kreuzzeichen will uns Kraft geben,
dass wir neu werden,
gut und friedvoll zusammenleben.
Mit dem Kreuzzeichen
können wir uns ermutigende Worte
zusprechen.

Zum Beispiel
Denke Gutes + Rede Gutes + Tue Gutes

Gebet
 Wir wollen uns um das Gute im Leben bemühen –
gut voneinander Denken, gute Worte aussprechen,
Gutes tun.

Hilf uns dabei und segne uns dazu,
heute, morgen und alle Tage unseres Lebens.
Amen


Der Kontakt zu der katholischen und bewusst
ökumenisch ausgerichteten Gemeinde
am ‚Tor zum Allgäu‘ entstand so:
Ich wurde angefragt, ob das von mir gestaltete und auf dieser Seite veröffentlichte
‚Asche-Kreuz‘ für eine Aktion  zum Ascher-Mittwoch genutzt werden dürfe.
Die Meditation ‚Aschermittwoch – etwas Neues kann wachsen‘
wurde mir zur Verfügung gestellt.
Ein gutes Zeichen von ‚Verbundenheit im Glauben‘.


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