HEUTE HABE ICH
ETWAS GANZ BESONDERES ERLEBT
Alle vier Jahre gibt es diesen Tag. Einen ‚Schalt-Tag‘, einen Tag zum Korrigieren, damit wir astronomisch gesehen nicht der „’Zeit hinterher laufen‘. 366 Tage sind es in diesem Jahr statt 365 Tage. Einen Tag mehr in diesem Jahr.
Einen Arbeitstag mehr – auch das noch! Da freuen sich die Arbeitgeber. Einen Tag mehr mit Kosten – da stöhnt das ohnehin eng bemessene Haushalts-Budget.
Aber es gibt auch ein anderes ‚Mehr‘. Ein Tag mit der ‚Chance des Mehr‘. ‚Ich hätte mehr Zeit gebraucht‘, so sprechen wir es manchmal aus.
Das wäre doch die Gelegenheit, diesen Tag so zu sehen; ihn nicht nur als einen weiteren Tag im normalen Zeit- und Pflichten-Gefüge zu sehen. Er könnte zum Tag werden, der seine Bedeutung eben über diesen 29. Februar als Schalt-Tag hinaus erhielte.So gib doch diesem Tag eine entsprechende Struktur!
Ein ganz bewusster Tag soll das werden!
Erwachen
Dieses ist ein besonderer Tag. Ein zusätzlich geschenkter, ein Tag ‚mehr‘! Du schaust aus dem Fenster. Noch ist es dunkel. Im Osten aber trägt der Himmel schon die Zeichen des nahenden Tages. Dieses Zeichen der Lebens-Zusage heute besonders wahrnehmen!
Strecke und recke dich ihm entgegen. Vielleicht sind andere Menschen mit dir erwacht. Du begegnest ihnen noch etwas verschlafen, wie du es vielleicht selbst noch bist. Schaue sie bewusst an. Auch sie sind Teil dieses geschenkten Tages.
Erquickung
Vielleicht eilst du sonst ohne Frühstück davon. Heute nimm den Augenblick bewusst war, welch’ ein Geschenk es für deinen Körper ist, etwas Heißes zu trinken, etwas zu essen.
Draußen
Du hast die Tür geöffnet. Vielleicht singt ein früher Vogel? Höre, rieche, schaue, als wäre das alles heute neu und einmalig. Die Welt öffnet sich dir. Sie bietet sich dir gleichsam an: Komm, nimm mich in deine Hände.
Auf dem Wege
Es ist der gleiche Ablauf wie ‚gestern’. Und dennoch anders. Du schaust genauer hin: Das Weggehen der anderen, dein Weg zu Fuß oder mit einem Verkehrsmittel, das Warten an der Ampel, dir begegnende Menschen – auf dem Wege wie du … Vielleicht tust du deine Arbeit zu Hause? Du bist einer oder eine von Vielen und du erkennst dankbar das Geschenk von Miteinander.
Am Platz
Ob nun Schule, Arbeitsplatz oder zu Hause – heute ist das Alltägliche anders, weil du die Menschen und die Bedingungen siehst, als wäre es heute das erste Mal in deinem Leben. Das Vertraute von Nähe und das Fremde von Distanz sind einfach da.
Jetzt noch mit halben Worten, fast schon wahr,
schaun wir durch dunkle Spiegel, selten klar,
bleiben wir Fremde, die sehn und schnell vergessen,
unbewusst tun wir und blind,
was noch nicht ist -:
Wir werden aufgetan;
verstehn und hören,
Aug in Aug sehn wir einander an.
Autor/in mir unbekannt
Du erkennst deinen Gestaltungsraum an diesem geschenkten Tag. Du hast deinen Platz, einfach, weil du bist. Was du kannst, kommt dann. Dieser geschenkte Tag sagt es dir klarer als sonst ein Tag.
Heimkehren
Heute kehrst du mit einem Geschenk zurück, mit den Erfahrungen eines geschenkten Tages. Du erzählst anderen davon. Denen, die mit dir sind. Vielleicht rufst du jemanden an: ‚Du, ich habe heute etwas erlebt!‘
Einkehren
An diesem Abend setzt du dich vielleicht nicht vor den Fernseher, auch nicht vor den Computer. Heute Abend entzündest du eine Kerze und lässt diesen geschenkten Tag in seiner Gesamtheit auf dich wirken. ‚Oh happy day!’, singt es vielleicht in dir.
Und dann erkennst du möglicherweise, dass dieser ‚Schalt‘-Tag in dir selbst eine Erkenntnis ‚geschaltet’ hat:
Jeder Tag ist ein Geschenk Gottes an mich
und dieser Tag hat mich daran erinnert.
Und: Danken lockt die ‚Engel‘.
Danken vertreibt die ‚Teufel‘!