BILDER-SPRACHE
Hier gibt es für jeden Monat ein Foto verbunden mit einem gedanklichen Anstoß.
Wer es mag, teile mir gern eigene Gedanken zu den Fotos mit.
Ich würde sie gern als Impuls dazu setzen.
Dezember 2013
Gegen Aussichtslosigkeit
Wenn der ‚Boden‘ ausgetrocknet ist, wird die Seele ‚rissig‘.
Identitätsverlust, Hoffnungslosigkeit, Aussichtslosigkeit, Sinnlosigkeit sind Zeichen.
„Tau wird sich vom Himmel niederlassen und die Erde feuchten!“
Die Propheten des ‚Ersten Testaments‘
Sich der Sehnsucht überlassen. Die Seele ‚durchtränken‘ lassen.
Die ‚durchtränkte Seele‘ bringt Freude am Sein, Gewissheit und Sinn.
Januar 2014
Dagegen gelebt
Ich will nicht behaupten,
dass der Einzelne die Welt ganz und gar verändern könne –
so alleine!
Aber er muss sich so verhalten,
als ob alles von ihm abhinge
und das heißt dann,
dass er den Weg bereitet für das Wunder.
Weizenbaum
Februar 2014
Halt geben
Die eigenen Erfahrungen anbieten.
Ohne zu vereinnahmen.
Stille Ahnung, wo es zum Licht geht.
März 2014
Nähr-Boden
Samen. Sporen.
Der Nähr-Boden bestimmt nicht, was er hervorbringt.
Diese Bestimmung erhält er von dir.
Bereitschaft zu Liebe.
Bereitschaft zum Frieden.
Zum Beispiel.
Ein Mann betritt einen Laden.
Hinter dem Ladentisch steht ein Engel.
Hastig fragt der Mann: ‚Was verkaufen sie hier?‘
Der Engel sagt freundlich: ‚Alles, was sie zum Leben brauchen.‘
Der Mann fängt an aufzuzählen:
‚Das Ende aller Kriege, Überwindung des Hungers in der Welt,
mehr Solidarität in der Gesellschaft, mehr Liebe, und …‘
Da unterbricht ihn der Engel:
‚Entschuldigen Sie, wir verkaufen hier keine Früchte.
Wir verkaufen nur den Samen.‘
Verfasser unbekannt
April 2014
AUFBRUCH GEGEN EINBRUCH
Das fressende Loch der Depression
mit den
religiösen Gewissheitsbildern
füllen.
Mai 2014
DIE RECHNUNG, BITTE!
Einmal wird uns gewiss die Rechnung präsentiert
für den Sonnenschein und das Rauschen der Blätter, die sanften Maiglöckchen und die dunklen Tannen,
für Schnee und den Wind, den Vogelflug und das Gras und die Schmetterlinge,
für die Luft, die wirt geatmet haben, und den Blick auf die Sterne und für alle die Tage, die Abende und die Nächte.
Einmal wird es Zeit, dass wir aufbrechen und bezahlen: Bitte die Rechnung!
Doch wir haben sie ohne den Wirt gemacht:
Ich habe euch eingeladen, sagt der und lacht, soweit die Erde reicht: Es war mir ein Vergnügen!
Lothar Zenetti
Juni 2014
Ein Stück Himmel auf die Erde holen!
Himmel kann sein
Freiheit, Geborgenheit , Weite, Sehnsucht und ….?
Erde kann sein
Abhängigkeit, Verlassenheit, Enge, Stumpfheit und …. ?
Juli / August 2014
Da-Sein verblüht.
Und dann?
Ich will heute und jetzt leben.
In der Gewissheit,
dass mein Da-Sein
sinnvoll ist.
So-Sein bleibt.
Die Seele ist Heimstätte lichtvoller Gedanken.
Geöffnet, um zu speichern,
was ich für mein So-Sein brauche.
Alles in meine Tiefe Aufgenommene
bleibt unvergänglich!
September 2014
Wie ein Baum, der am Wasser steht
Wie glücklich ist ein Mensch,
der sich nicht verführen lässt von denen,
die Gottes Gebote missachten,
der nicht dem Beispiel gewissenloser Sünder folgt u
nd nicht zusammensitzt mit Leuten, denen nichts heilig ist.
Wie glücklich ist ein Mensch, der Freude findet an den Weisungen Gottes,
der Tag und Nacht in seinem Gesetz liest und darüber nachdenkt.
Er gleicht einem Baum, der am Wasser steht;
Jahr für Jahr trägt er Frucht, sein Laub bleibt grün und frisch.
Ein solcher Mensch hat Erfolg bei allem, was er unternimmt.
Wer sich in den Baum vertiefen möchte:
Baum-Meditation
Oktober 2014
Ernte: Glücks-Gefühl
Die Welten-Seele bedarf deines Glücksgefühls
Paulo Coelho
1. Wir pflügen, und wir streuen
den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen
steht in des Himmels Hand:
der tut mit leisem Wehen
sich mild und heimlich auf
und träuft , wenn heim wir gehen,
Wuchs und Gedeihen drauf.
2. Er sendet Tau und Regen
und Sonn- und Mondenschein,
er wickelt seinen Segen
gar zart und künstlich ein
und bringt ihn dann behende
in unser Feld und Brot:
es geht durch unsre Hände,
kommt aber her von Gott.
3. Was nah ist und was ferne,
von Gott kommt alles her,
der Strohhalm und die Sterne,
der Sperling und das Meer.
Von ihm sind Büsch und Blätter
und Korn und Obst von ihm,
das schöne Frühlingswetter
und Schnee und Ungestüm.
4. Er läßt die Sonn aufgehen,
er stellt des Mondes Lauf;
er läßt die Winde wehen
und tut den Himmel auf.
Er schenkt uns so viel Freude,
er macht uns frisch und rot;
er gibt den Kühen Weide
und unsern Kindern Brot.
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!
Matthias Claudius
November 2014
Leben ist Wachsen in der Liebe
Ich habe nicht gewusst, dass Sterben so leicht ist.
Vergiss nie, dass das Leben nichts anderes ist,
als ein Wachsen in der Liebe
und ein Vorbereiten auf die Ewigkeit.
Christoph Probst, Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, kurz vor seiner Hinrichtung
Dezember 2014
Verwandlung
Ich lag in tiefster Todesnacht *,
du warest meine Sonne, die Sonne die mir zugebracht,
Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht‘,
wie schön sind deine Strahlen!
Text: Paul Gerhardt (1653) Melodie: Joahann Sebastian Bach (1736)
* Siehe „Nicht vom Brot allein …“ (Dorothee Sölle)