Das Runde ins Eckige

Von | 18. Mai 2014

 

Ein geometrisches Wunder

Mehrdeutig antwortet jemand auf die Frage, was für ihn die Fußball-Meisterschaft sei: ‚Das Runde muss ins Eckige‘.

‚Rund‘ und ‚eckig‘ sind Gegensätze, wie sie es in unserem Bewusstsein deutlicher nicht geben kann. Bei der ‚Meisterschaft‘ wird es Jubel in den jeweiligen Fan-Lagern geben, wenn das ‚Runde in das Eckige‘ trifft.

Spirituell gesehen ist das Runde Sinnbild für das Vollkommene, das Göttliche. Das Eckige entspricht sinnbildlich der Lebensrealität mit seinen ‚Ecken und Kanten‘. An den Ecken und Kanten stoßen wir uns, verletzen wir uns – und sie begrenzen uns. Das ist Realität unserer Existenz.

Wo das Göttliche in unsere Realität trifft, wird die Sehnsucht geweckt – die Sehnsucht, dass das ‚Runde‘ das ‚Eckige‘ überwunden werde, das Heilende das Verletzte kurieren möge.

 

RundEckig

Das Runde in das Eckige

 

Es ist die Sehnsucht nach der ‚Quadratur des Kreises‘. Die spirituellen Bilder von der Auferstehung sind Ausdruck dieser Sehnsucht.

Es ist der Spagat des Lebens – mit einem Bein in der Vollkommenheit mit Liebe, Gewissheit und Tragfähigkeit; mit einem Bein in der Welt mit Gefährdungen, Kämpfen und ihren Enttäuschungen. Nur die Liebe hilft zur Standfestigkeit, mit ‚beiden Beinen im Leben‘ zu stehen.

Es gibt manche Besorgnis mit Blick auf die Meisterschaft. Und es gibt die Hoffnung, dass auch bei diesem Ereignis das ‚Runde‘, die Liebe in das ‚Eckige‘, die Befürchtungen trifft.

Vielleicht können wir nach dieser Meisterschafts-Spielen auch sagen, was bei früheren Turnieren schon einmal galt:  Das ‚Runde‘ hat viel mehr ins ‚Eckige‘ getroffen, als wir vordergründig erkennen konnten!

Das ist ein Wunsch und dazu viele (runde) bewegende Momente im Verlauf der Spiele!


‚Selig-Preisungen‘  für das Spiel

Selig, die verlieren können und trotzdem an das Göttliche im Spiel glauben.

Selig, die Zweiten und die Folgenden, die Freude an der Kameradschaft haben.

Selig, die das Siegenkönnen als Geschenk annehmen.

Selig, die im Kämpfen das Wohl der Anderen nicht vergessen.

Selig, wer im anderen auch den Menschen sieht,
nicht nur den Gegner.

Selig die Erfolgreichen, die erkennen,
dass nichts ohne die Anderen geht.

Selig, die auf der Ersatzbank sitzen, denn auch sie gehören dazu.

Selig, die Teamgeist haben, denn sie werden nicht alleine sein.

Selig, die Fair Player, denn sie sind die wahren Gewinner.

Selig, die jubeln, denn sie werden Freude haben.

Selig, die das Spiel des Lebens gewinnen.


Lehrstück
nach dem Ausscheiden der deutschen National-Elf aus dem Spiel um die Weltmeisterschaft am 27. Juni 2018

 

 

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