Die schöne Kirche

Von | 23. Mai 2014

In weitestem Sinne …
DIE KIRCHE WAR NIE SO SCHÖN WIE HEUTE!

Zum ‚Geburtstag der Kirche‘

 

Die Kirche war noch nie so schön wie heute!

Die Romantisierung der Geschichte der Kirche übersieht allerdings, dass  Kirche häufig als Attitüde der Macht missbraucht wurde und Menschen unter ihr leiden mussten und müssen! Das wird immer wieder* empörend und schmerzlich zugleich deutlich!

Dennoch: Kirche ist heute stärker denn je zuvor Anwalt der Armen, ungerecht Behandelter und Unterdrückter, indem sie sich der entsprechenden Themen annimmt. Sie hat nicht die patenten Lösungen bereit. Sie schärft aber das Gewissen und fordert unmissverständlich zur Veränderung der Blick-Richtung auf!

Dieser Impuls kommt nicht als Idee aus sich heraus, sondern als Konsequenz der ‚Blickrichtung mit den Augen Gottes‘, die sich in den Hoffnungs- und Gerechtigkeits-Erzählungen der Bibel zeigt.

‚Kirche‘ ist mehr als ein Gebäude. Das spüren wir, wenn wir eine Kirche betreten. Innig beschreibt Fulbert Steffensky seine Begegnung mit dem Kirchraum.


‚Rast-Haus Gottes‘

Immer wichtiger ist mir der Kirchraum geworden, diese Oase in den Wüsten des Lebens, dieses Rast-Haus Gottes für müde oder gehetzte Wanderer.

Mit seiner sanft-starken Kraft, Menschen zur Ruhe zu bringen und in einen tiefen Frieden zu hüllen, Menschen zu bergen mit ihren Lasten, mit ihren trüben Stunden, mit der Sehnsucht nach Stille und nach dem leisen Hauch, der ihr Gesicht kühlt.

 

KircheGeburtstag

Kirchräume als Schutzräume des Heiligen, als Asyl-Orte für seelisch Bedürftige, Kult-Ur-Orte und als Stätten der Anbetung und Verehrung Gottes …

Aus „Schwarzbrot-Spriritualität“, Fulbert Steffensky


„Ich möchte nicht in einer Welt ohne Kathedralen leben. Ich brauche ihre Schönheit und Erhabenheit. Ich brauche sie gegen die Gewöhnlichkeit der Welt. Ich will zu leuchtenden Kirchenfenstern hinaufsehen und mich blenden lassen von den unirdischen Farben. Ich brauche ihren Glanz. Ich brauchte ihn gegen die schmutzige Einheitsfarbe der Uniformen. Ich will mich einhüllen lassen von der herben Kühle der Kirchen. Ich brauche ihr gebieterisches Schweigen. Ich brauche es gegen das geistlose Gebrüll des Kasernenhof und das geistreiche Geschwätz der Mitläufer. Ich will den rauschenden Klang der Orgel hören, diese Überschwemmung von überirdischen Tönen. Ich brauche ihn gegen die schrille Lächerlichkeit der Marschmusik. Ich liebe betende Menschen. Ich brauche ihren Anblick. Ich brauche ihn gegen das tückische Gift des Oberflächlichen und Gedankenlosen. Ich will die mächtigen Worte der Bibel lesen. Ich brauche sie gegen die Verwahrlosung der Sprache und die Diktatur der Parolen. Eine Welt ohne diese Dinge, wäre eine Welt, in der ich nicht leben möchte.“ 

Das sagt ein Jugendlicher, der mit dem Glauben ringt und sich von Gott abwenden will,
in dem Roman „Nachtzug nach Lissabon“ des Schweizer Philosophen und Schriftstellers Peter Bieri (unter dem Pseudonym Pascal Mercier).


Kirche ist ‚Heimat für das Transzendale‘
Wo Grenzen der Erfahrung und der sinnlich erkennbaren Welt überschritten werden, sprechen wir von Transzendenz (Duden).
Eine Kirche, die zum Überschreiten von Grenzen um der Liebe willen ermutigt,
wird in weitestem Sinn zur Heimat.


 

* Aus-Zeit für die Kirche  

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