Geiz ist nicht geil

Von | 24. Juni 2014

GESCHENKTES LEBEN WIRD ZUM GESCHENK

9. Sonntag nach Trinitatis


Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an.

Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu.

Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.

Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazu gewonnen.

Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazu gewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!

Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder.

Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten.

Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

Matthäus-Evangelium 25, 14-30

GEIZ IST NICHT GEIL!

‚Unser Tun will reden – unser Wort will arbeiten!‘ Eine Anlage, die ‚Erträge‘ bringt. Dank macht ertragreich!


 ‚Das Einzige, dessen wir uns rühmen dürfen, ist ja nicht unser Talent, sondern was wir daraus machen.‘

Pablo Casals


Du bist ein Kind Gottes.
Dein Kleinmachen dient nicht der Welt.
Es zeugt nicht von Erleuchtung, sich zurückzunehmen…
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes,
die in uns liegt, auf die  Welt zu bringen.
Sie ist nicht nur in einigen von uns, sie ist in jedem!
Und indem wir unser eigenes Licht scheinen lassen,
geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis, das gleiche zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
befreit unser Dasein automatisch die Anderen.‘

Nelson Mandela zugesprochen


Schoenheit

 ‚Sein, was du bist‘:
Die Herrlichkeit Gottes in unsere Welt bringen

Geschenktes Leben wird zum Geschenk. Selbstgenügsamkeit ‚vergräbt sich‘. Sie ist häufig das Produkt von Angst.

Das dramatische Ende dieser Erzählung macht das Not-wendige deutlich. Es will Not wenden, wo sich aus Vereinsamung Unzufriedenheit und Depression entwickeln.

Das Bollwerk gegen die innere Vereinsamung kennt auch der Volksmund:  Geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude ist doppelte Freude.


 

Impulse

# Worin erkenne ich meine ‚Talente‘?

# Unterliegt mein Handeln manchmal dem Diktat der Angst und macht mich ‚geizig‘?

# Kann ich mein Leben und meine Kompetenzen als Geschenk betrachten?

# Kann ich der Aussage von Eugen Drewermann zustimmen:
‚Mit den Augen Gottes betrachtet, brauchst du nur zu sein, was du bist,
nur zu tun, was du kannst, nur zu vollenden, was in dir angelegt ist.‘


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