BRIEF VOM KIRCHENTAG IN DRESDEN
5.Juni 2011
Friedrich Nietzsche ist mit seinem Anspruch: ‚Christen müssten erlöster aussehen‚ mit diesem Kirchentag widerlegt!
Für mich ein wesentlicher Ausdruck des ‚Erlöst-Seins‘ ist Leichtigkeit, mit der so viel Leben Bestimmendes gefeiert wird! Leichtigkeit, Freiheit und Schönheit sind Ausdrucksformen des ‚Reiches Gottes‘ mitten in der Welt.
Gleichsam ‚Seismograph‘ dafür ist das Herz. So lautete die Kirchentags-Botschaft in Anlehnung an einen Text aus dem Matthäus-Evangelium auch „… da wird auch dein Herz sein„
Das Herz ist unser intimes Organ. So sind die spirituellen Herzbewegungen auch weniger für die Öffentlichkeit gemeint. Die Aufforderung Jesu, zum Gebet ins ‚Kämmerlein‘ zu gehen, gilt ja dem Schutz solcher Intimität.
Es war zu sehen, dass aus solcher gelebten Intimität Ausdrucksformen allerdings wohl in die Öffentlichkeit treten, die bewegen, erfreuen und ermutigen.
In einer Bibelarbeit betont Joachim Gauck, dass wir im – Bilde gesprochen – zwar alle aus der paradiesischen Unmittelbarkeit des Eins-Sein mit Gott vertrieben seien; deshalb aber lange noch nicht Getriebene sein müssen.
Unsere Zeit fordert heraus. Unsere Zeit fordert auf. Wir sind heraus- und aufgefordert, an unserer Welt mitzugestalten – aber ohne Angst!
In vielen Veranstaltungen wurden wir immer wieder ermuntert, unsere beiden Zeigefinger und die Daumen unserer Hände zu einem Herz zu formen.
Das Herz in die Hände genommen
Sinnfällig war das, das Herz so ‚in die Hände zu nehmen‘. ‚Holt euch, was Gott in euch angelegt hat – ihr erlebt paradiesische Freude und seid Botschafter in einer brüchigen Welt‚, hören ich und andere.
Herz-Tat-Kraft aus Ermutigung
120 000 Menschen auf diesem Kirchentag in Dresden sind zunächst nur eine Zahl – also relativ. Zu dieser Botschaft allerdings in Relation gesetzt, sind sie Ermutigung. Ein Jugendlicher drückt es so aus: ‚Es hat mir so viel Mut gemacht, so viele Menschen in VerANTWORTung versammelt zu sehen‚. Den Wort-Teil ‚Antwort‚ hat er so betont.
Herzlich grüße ich Euch!