KINDER –KINDER –KINDER
Hinweis
Die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen nimmt nach Untersuchungen zu. Experten wiederholen in dieser Situation, was schon immer galt: Die Voraussetzungen für gewaltfreie Auseinandersetzungen werden in den ersten Lebensmonaten geprägt und in den folgenden Lebensjahren ‚umgesetzt‘. Tragisch, wenn Kinder und Jugendliche zu Symptomträgern werden und wirkliche Ursachen übersehen werden. Am Ende der folgenden Betrachtung gibt es deshalb Verweise auf entsprechende Beiträge!‘
‚Nicht einmal die Hälfte der Kinderlosen zwischen 18 und 50 Jahren denkt, dass ein Kind innerhalb der nächsten drei Jahre ihre Lebensfreude verbessern würde‘, habe ich in einem Beitrag zur Diskussion nach einer aktuellen Studie des ‚Wiesbadener Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung‘ gelesen.
Die Diskussion ist nicht neu und meine folgenden Gedanken, die ich schon vor einigen Jahren schrieb, behalten aus meiner Sicht ihre Aktualität ….
19. Dezember 2012
Die Diskussionen um die Wichtigkeit von Familie in unserer Gesellschaft sind angesichts drohendem finanziellem Versorgungs-Kollaps entbrannt. Auffällig ist, dass manche nachvollziehbare Argumente vor dem Hintergrund gewachsener Lebenseinstellung hin- und her bewegt werden, dass aber eine entscheidende Argumentation keine entsprechende Reaktion findet: Kinder zu haben, ist ein Gewinn an Lebendigkeit im eigenen Leben, eine Weitung der eigenen Perspektive, eine Zunahme an eigener Kreativität, …..
….. Frei von vaterländischen Viagra sieht die Wirklichkeit doch eher so aus: Zu viele mögliche Väter verweigern sich und legen sich nicht ins Zeug. Zu viele Frauen müssten ihre Berufe aufgeben, wenn sie Kinder kriegen, weil es keine funktionierende Ganztagsbetreuung wie in Frankreich gibt. Alleinerziehende Mütter mindern ihre Chancen, weil sie sich im Zweifel eher um ihr krankes Kind kümmern als um ihre Kariere. Jung aber kann später nicht für Alt sorgen, wenn nicht zuvor Alt, als noch jung, für Junge gesorgt hat. Kinder gelten marktwirtschaftlich gesehen als Humankapital. In einem auf Kosten und Nutzen reduzierten Generationenvertrag gibt es keine Posten für: Lebensfreude durch Kinder, sich erkennen in Kindern, die Welt verändern für Kinder ….
Jürgs, Hamburger Abendblatt v. 3.April 2006: Wenn die Deutschen aussterben …
Dieser ‚Posten‘ Erfahrung lässt sich offensichtlich nicht übertragen – er lässt sich nur machen. Wie kann eine Motivation gestützt werden, einem solchen Erfahrungszuwachs Raum zu geben?
Kinder helfen zur eigenen Ganzheit
Es ist in unserer Gesellschaft zu beobachten, dass die Freude am eigenen ‚inneren Kind‘ vielfach kaum zu spüren ist. Leben ist geplant und organisiert, in einen gesellschaftlichen Rahmen gespannt und wenig Raum ist für Kreativität, Freude an der Freude, Ausgelassenheit, Spontaneität … Das sind die Lebens-Äußerungen des (inneren) Kindes!
So drückt sich auch Kinderfeindlichkeit darin aus, dass keine ’störenden Kinder‘ gewollt sind. ‚Störungen‘ mit einem solchen Widerstands-Potential treten immer dort auf, wo ‚fremde‘ Verhaltenswesen konfrontieren. Erwachsene werden mit einer Seite ihres Seins konfrontiert, die ihnen fremd geworden ist.
Und noch ein wesentliches Kriterium macht das Kind-Sein aus: Das unverbrüchliche Vertrauen! Im Vertrauen lassen sich Kinder auf neue Situationen ein. Sie blockieren ihre Gestaltungsmöglichkeiten nicht durch die Vorstellung von unüberwind-lichen organisatorischen und finanziellen Schwierigkeiten. Sie handeln in Hingabe an Vertrauen!
Es gibt den Begriff von ‚Projekt‘-Kindern. Das sind Kinder, die in der Lebensgestaltung von potentiellen Müttern und Vätern wie ‚Projekte‘ gesehen werden, die allerdings häufig am Ende einer Projekt-Abfolge stehen. Die Reihenfolge kann zum Beispiel so aussehen: Ausbildungsmöglichkeiten ausschöpfen – Berufliche Sicherheit erreichen – Erwerb eines eigenen Hauses – Auto-Besitz – Noch ‚ungestört‘ reisen können ……. Dann wären die Voraussetzungen geschaffen, ‚ein Kind in die Welt zu setzen‘. Experten weisen begründet darauf hin – ich bestätige diese Ansicht ausdrücklich durch eigene Erfahrungen als Eltern-Teil -, dass Kindern damit ein wesentlicher Entwicklungsschritt zum Heranreifen einer Persönlichkeit genommen wird. Sie erleben nicht, wie ihre Eltern mit Unsicherheit umgehen. Sie erleben auch nicht die Umstände (und Chance) von Veränderungen und wie ihre Eltern damit umgehen. Die oben genannte ‚Hingabe an Vertrauen‘ ist Stärke, die sich positiv auch auf die Eltern in entsprechenden Entscheidungssituationen auswirken kann.
Wenn Jesus sagt: ‚So ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen‘, meint er diesen Sachverhalt: Nur, wenn ihr euer ‚inneres Kind‘ mit allen seinen guten Gottes-Kräften reifen und handeln lasst, werdet ihr eure ‚Ganzheit‘ und eure innere Zufriedenheit finden. Kinder bereichern also auch den ’spirituellen Haushalt‘!
Im weiteren Verlauf dieser Seite werden Sie Anstöße zur Motivation finden, ‚Kinder zu kriegen‘, allerdings keinen Rat zur finanziellen Absicherung und ähnlichen ‚Rahmenbedingungen‘.
Zwar meine ich, dass auf dieser Ebene sicher noch viel geschehen kann und muss – es wird sich daraus aber keine Motivation ableiten, wenn nicht diese Freude am (inneren) Kind geweckt ist.
Den folgenden Anstoß habe ich aus einem von mir angebotenen Seminar ‚Du verstehst mich nicht – Begegnung mit dem inneren Kind‘ entnommen:
Brief an mein Kind-Ich.
Stellen Sie sich vor, Sie würden ein Kind adoptieren. Stellen Sie sich vor, das Kind, das Sie adoptieren wollten, wären Sie selbst als Klein-Kind. Stellen Sie sich weiter vor, Sie müssten diesem Klein-Kind einen Brief schreiben. Klein-Kinder können natürlich noch nicht lesen; aber glauben Sie, es ist trotzdem wichtig, dass Sie diesen Brief schreiben. Der Brief braucht nicht lang zu sein, ein paar Sätze genügen. Teilen Sie dem wunderbaren Kind in Ihrem Inneren mit, dass Sie es lieben und dass Sie so froh sind, dass es ein Junge beziehungsweise ein Mädchen ist.
- Sagen Sie ihm, dass Sie es gewollt haben und dass Sie ihm Zeit lassen werden, damit es wachsen und sich entwickeln kann.
- Geben Sie ihm die Gewissheit, dass Sie wissen, was es von Ihnen braucht, und dass Sie ihm das auch geben wollen;
- und sagen sie ihm, dass es Sie mit seinem Sein bereichert. Sie wollen sich die größte Mühe geben, es als die kostbare, wunderbare Person zu betrachten, die es ist.
Wenn Sie den Brief geschrieben haben, lesen Sie ihn sich ganz langsam laut vor, und achten Sie darauf, was Sie dabei haben empfinden. Es ist nicht schlimm, wenn Sie sich dabei traurig fühlen. ………………………………………………………………………………………………………………..
Brief von meinem Kind-Ich
Ihnen mag das seltsam vorkommen, aber jetzt möchte bitte das Klein-Kind in Ihrem Innern einen Brief an Sie schreiben.
Schreiben Sie Ihn mit der linken Hand, wenn Sie Rechtshänder sind oder umgekehrt. (Diese Technik wendet sich an Ihre nichtdominante Hirnhälfte und umgeht auf diese Weise die mehr auf Kontrolle gerichtete, logisch orientierte Hälfte). Auf diese Weise ist es leichter, mit den Gefühlen des Kindes in Ihnen Kontakt aufzunehmen.
Natürlich können Kleinkinder nicht schreiben. Machen Sie bitte trotzdem diese Übung. Denken Sie aber daran, dass ein Klein-Kind, wenn es schreiben könnte, wahrscheinlich nicht viel schreiben würde – wahrscheinlich würde es nur einen kurzen Satz schreiben. Nach Bradshaw, ‚Das Kind in uns“‚
Ich bin gespannt auf weitere Anstöße zur Ermutigung, die Sie mir bitte zur Veröffentlichung zusenden möchten. Danke! Übrigens: Ich selbst habe vier Kinder, ohne die ich nicht das wäre, was ich heute bin! …. Nehmen Sie gern KONTAKT zu mir auf!
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