Pilger-Reise

Von | 17. November 2013

 

SPIRITUELL WANDERN AUF DEN SPUREN JESU

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SPURENSUCHE

Hier bin ich – ich bin hier!

Menschen die im Stress sind, voller Hektik,
nehmen ihre Umwelt und sich selbst nicht mehr wahr.
Sie stehen neben sich, wie der Volksmund treffend sagt.

 Heilsame Spiritualität kann man dagegen so beschreiben:
Ein Mensch kommt aus heiß gelaufenem Denken
in die Wahrnehmung zurück
und erlebt sich einfach als anwesend.

Um es mit einer biblischen Erzählung zu verdeutlichen:
Moses Begegnung mit Gott am Berg Sinai beginnt damit,
dass er im Hier und Jetzt bewusst da ist.

Er nimmt etwas wahr – den brennenden Dornbusch.
Er hört eine Stimme.
Und er antwortet einfach: ’Hier bin ich. Ich bin hier.’

Das ist der erste grundlegende Schritt in die Spiritualität.

Detlev Wender, ‚Wie du bist, ist es gut‘

 

 

So wandern wir „spirituell“ auf den Spuren Jesu.

Wenn wir uns auf den Weg machen, hier und da inne halten, dann hoffen wir auch, etwas von dem zu erfahren, was das Volk Israel auf seiner Wanderung erlebte und das Jesus lebte: Bei allen Strapazen die Nähe dessen, der sich ‚Ich bin da’ nennt.

 


 

 

ERSTER TAG

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ANKOMMEN

Gott sei dein Hirte,
der dir das geben möge,
was du zum Leben brauchst:
Wärme, Geborgenheit und Liebe,
Freiheit und Licht –
und das Vertrauen zu ihm,
zu deinen Mitmenschen
und zu dir selbst.
Auch in dunklen Zeiten
und schmerzhaften Erfahrungen
möge Gott dir beistehen
und dir immer wieder Mut
und neue Hoffnung schenken.

In Situationen der Angst
möge er in dir die Kräfte wecken,
die dir helfen, all dem,
was du als bedrohlich erlebst,
standhalten zu können.

 Gott möge dich
zu einem erfüllten Leben führen,
dass du sein und werden kannst,
wie du bist.

 Nach Psalm 23

 

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Kompass-Wort für diesen Tag

ER führt mich …

Segen

In die Lichtblicke
deiner Hoffnung
und in die Schatten deiner Angst;
in die Enttäuschung deines Lebens
und in das Geschenk deines Zutrauens
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

In das Gelingen
deiner Gespräche
und in die Langeweile deines Betens,
in die Freude deines Erfolges
und in den Schmerz deines Versagens
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

In das Dunkel
deiner Vergangenheit
und in das Ungewisse deiner Zukunft,
in den Segen deines Wohlwollens
und in das Elend deiner Ohnmacht
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

In das Glück
deiner Begegnungen
und in die Wunden deiner Sehnsucht,
in das Wunder deiner Zuneigung
und in das Leid deiner Ablehnung
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

In das Spiel deiner Gefühle
und in den Ernst
deiner Gedanken,
in den Reichtum deines Schweigens
und in die Armut deiner Sprache
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

In die Enge deines Alltags,
in die Weite deiner Träume
und in die Kräfte
deines Herzens
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

Autor/in  mir unbekannt


 

ZWEITER TAG

 

AUF DEM WEGE ZUM ‚MERON‘

Station 1

 LEBENS-WEGE

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Text

Jesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihr Nest;
aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sich hinlegen und ausruhen kann.«

Lukas 9,58 

IMPULS FÜR DIE STILLE

Gott schickt den Menschen auf Wanderschaft.
Und er geht mit.

Die Heimat, die er verspricht, sehen wir nicht.
Jede andere ist nur eine Zwischenstation auf dem Weg dahin.

Eine vorläufige Bleibe.
Das relativiert alle irdischen Heimaten.

 

KOMPASS-IMPULS FÜR DIESEN TAG

Wie sieht meine ‚innere’ Heimat aus?

 

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Station 2

ORIENTIERUNG

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Psalm

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen:
Woher kommt mir Hilfe?

Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Er lässt deinen Fuß nicht wanken;
er, der dich behütet, schläft nicht.

Nein, der Hüter Israels
schläft und schlummert nicht.

Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten;
er steht dir zur Seite.

Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden
noch der Mond in der Nacht.

Der Herr behüte dich vor allem Bösen,
er behüte dein Leben.

Der Herr behüte dich, wenn du fort gehst und wiederkommst,
von nun an bis in Ewigkeit.
Psalm 121

 


DRITTER TAG

DURCH DAS ‚AMUD-TAL‘ ZUM SEE GENEZARETH

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Am See – hinter uns der ‚Berg der Selipreisungen‘

  

NEUE LEBENS-QUALITÄT

Ich aber sage euch …

Text

Als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand,
drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören.

Da sah er zwei Boote am Ufer liegen.
Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.

Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte,
und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren.

Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.

Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon:
Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus!

Simon antwortete ihm:
Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen.
Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.

Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische,
dass ihre Netze zu reißen drohten.
Lukas 5, 1-6

IMPULS FÜR DIE STILLE
Gegen alle Erfahrung: Doch wenn du es sagst …

 

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

Wenn ich auf diesem Berg gewesen wäre,
als Jesus sprach –
was hätte ich ihn gefragt?


VIERTER TAG

 

AN DEN JORDAN-QUELLEN

 

1. Station

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An einem Quellfluss des Jordan

 

INNEHALTEN UND UMKEHR

TEXT

In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa
und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.

Und als er aus dem Wasser stieg,
sah er, dass der Himmel sich öffnete
und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.

Und eine Stimme aus dem Himmel sprach:
Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.
Markus 1, 9-11

 

IMPULS FÜR DIE STILLE

Eines steht fest: Gott gibt es gratis, aber nicht umsonst.
Menschen, die von ihm berufen wurden und sich entschieden haben, ihm zu dienen, müssen sich auf Opfer gefasst machen.
So war es damals, und so ist es bis heute geblieben. Und man kann nicht zwei Herren dienen.
Es gilt, zwischen Gott oder Mammon zu wählen.
Das ist eine Frage der Prioritäten: Je gründlicher man sein Herz von dem einen befreit,
desto mehr Platz schafft man für das andere.

Es geht darum, dass wir Gott an die erste Stelle in unserem Leben setzen
und unsere Herzen von allen Abhängigkeiten, die uns von Ihm trennen können, leeren.
Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr.
Die Thora lehrt uns, unseren Wohlstand zu genießen,
ihm aber dennoch nie die Möglichkeit einzuräumen, unser Herz besitzen zu können.

Gott ruft uns auf, ihm allein zu vertrauen, ihn allein zu unserer Burg und unserer Festung zu machen.
Das ist die Garantie, immer und unter allen Umständen, den Halt im Leben zu bewahren.

Baruch Rabinowitz, ‚Ein Jesus für Juden und Christen’

 

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

Gottes Präsenz in meinem Leben: Gratis, aber nicht umsonst.

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2. Station

Banyas-Wasserfall – ‚Caesarea Philippi‘

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POSITIONS-BESTIMMUNG
Auf einem Stahl-Kegel ist das ‚Petrus-Bekenntnis‘ in verschiedenen Sprachen eingraviert.
Der Kegel – auf einem Sand-Bett gedreht -, macht den Text sichtbar.

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Text

Als Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ ….
„Und ihr“, wollte Jesus wissen, „für wen haltet ihr mich?
Da sagte Simon Petrus: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“
Darauf sagte Jesus zu ihm: „Du darfst dich freuen, denn diese Erkenntnis hast du nicht aus dir selbst;
mein Vater im Himmel hat sie dir gegeben …
Matthäus 16,13-17

IMPULS FÜR DIE STILLE

Wir stehen immer wieder vor der Frage
einer klaren ‚Positionsbestimmung‘:
Wo stehe ich?
Was gibt mir Orientierung?
Woran halte ich mich?

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

Über welche Erkenntnis freue ich mich?


FÜNFTER TAG

 

IN QUMRAN UND MASSADA

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Station in Qumran

 

ANFÄNGE

Die Schriftrollen von Qumran wurden zwischen 1947 und 1956 in elf Felshöhlen
nahe der Ruinenstätte Khirbet Qumran im Westjordanland entdeckt.
Die Ruinen weisen auf die Besiedelung durch die ‚Essener‘ hin, aus denen Johannes der Täufer hervorging.
Jesus selbst war in seiner Haltung von der Lebensweise der Essener geprägt.

Es wird erzählt, dass ein junger Hirte die Höhlen erkundete
und dabei auf den Fund der Tongefäße stieß, die die Schriftrollen enthielten.
Die Rollen umfassen rund 15.000 Fragmente von etwa 850 Rollen aus dem antiken Judentum,
die von mindestens 500 verschiedenen Schreibern zwischen 250 v. Chr. und 40 n. Chr. beschriftet wurden.

TEXT

Was ich mit meinem Geist begriff, will ich singen.
All mein Lied gilt Gottes Herrlichkeit.

Die Saiten meiner Harfe stimme ich nach seiner heiligen Ordnung.
An seine Flöte lege ich meine Lippen,
an seine heiligen Gesetze.

Wenn der Tag kommt und die Nacht,
will ich bei Gott stehen,
i
n seinen heiligen Bund will ich treten.

Zu Gott will ich sagen: Du bist meine Gerechtigkeit!

Zum Höchsten will ich sagen:
Du bist der Grund alles dessen, was an mir gut ist.
Du bist der Quell der Erkenntnis,
der Brunnen der Heiligkeit.

Wenn ich beginne, Hand und Fuß zu regen,
will ich ihn preisen.

Wenn ich hinausgehe oder heimkomme,
wenn ich mich setze, wenn ich aufstehe
oder auf meinem Lager liege,
will ich ihm singen, ihn preisen.
Mit dem Opfer, das meine Lippen bringen,
will ich ihm danken. 

Wenn ich meine Hand hebe, mich zu sättigen
mit den Köstlichkeiten der Erde,
wenn Schrecken hereinbricht
und Furcht mich ergreift,
wenn ich im Elend bin ohne Trost,

will ich ihn preisen und seine Wunder bekennen,
will nachsinnen über seine Macht
und auf seine Liebe mich stützen den ganzen Tag.

 Wenn die Not beginnt, will ich ihm ein Loblied singen,
und bin ich in Bedrängnis, so singe ich seinen Preis.

Aus den Lobliedern der Gemeinde von Qumran, 1.Jh.v.Chr.

 

Impuls für die Stille

Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe,
so sollt auch ihr einander lieben.
Johannes 13, 34

 

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

Gott ist verrückt vor Liebe,
und daher ist sein Benehmen nicht vorhersehbar.

Ernesto Cardenal

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Station in ‚Massada‘

WIDERSTAND

 

Die Felsenfestung erlangte Berühmtheit, als die Römer 73 n.Chr. nach siebenjährigem Unterwerfungsfeldzug
hier auf den letzten jüdischen Widerstand trafen.
Nach dem Fall Jerusalems, der Heiligen Stadt, zogen sich jüdische Patrioten
in die geographisch sehr gut gelegene Festung Massada zurück.

Sechzehn Tage belagerten die Römer die Festung und erlebten erbitterten Widerstand.

Als die Römer schließlich die Festung stürmten, trafen sie nicht auf Gegner,
sondern nur auf Trümmer und Leichen.
Ein Massenselbstmord war die Konsequenz,
dass sich niemand der römischen Herrschaft unterwerfen wollte.

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IMPULS FÜR DIE STILLE

Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag …


SECHSTER TAG

IN DER WÜSTE

von Midreshet Ben Gurion nach Ovdat

Station

“STEIN-MALE DES LEBENS“

 

Sehnsucht
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TEXT

Jakob zog aus Beerscheba weg und ging nach Haran.

Er kam an einen bestimmten Ort, wo er übernachtete, denn die Sonne war untergegangen.
Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein.

Da hatte er einen Traum:
Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte.
Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder.

Und siehe, der Herr stand oben und sprach:
Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks.
Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.

Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie der Staub auf der Erde.
Du wirst dich unaufhaltsam ausbreiten nach Westen und Osten, nach Norden und Süden,
und durch dich und deine Nachkommen werden alle Geschlechter der Erde Segen erlangen

Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land.
Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.

Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte:
Wirklich, der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht.

Furcht überkam ihn, und er sagte:
Wie ehrfurchtgebietend ist doch dieser Ort!
Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels.

Jakob stand früh am Morgen auf, nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte,
stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl darauf.

Dann gab er dem Ort den Namen Bet-El (Gotteshaus). Früher hieß die Stadt Lus.

Genesis 28, 10-22

 

IMPULS FÜR DIE STILLE

Jakob stand früh am Morgen auf,
nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte,
stellte ihn als Stein-Mal auf und goss Öl darauf.

Alle haben einen Stein genommen
und sie als Symbol der Bedrückung und Belastung im eigenen Leben
zu einem ‚Stein-Mal‘ aufgeschichtet.

 

LIED

Lass uns in deinem Namen, Herr,
die nötigen Schritte tun.

Gib uns den Mut, voll Glauben, Herr,
heute und morgen zu handeln.

Lass uns in deinem Namen, Herr,
die nötigen Schritte tun.

Gib uns den Mut, voll Liebe, Herr,
heute die Wahrheit zu leben.

Lass uns in deinem Namen, Herr,
die nötigen Schritte tun.

Gib uns den Mut, voll Hoffnung, Herr,
heute von vorn zu beginnen.

Lass uns in deinem Namen, Herr,
die nötigen Schritte tun.

Gib uns den Mut, voll Glauben, Herr,
mit dir zu Menschen zu werden.

 

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

Jakob schläft auf dem Stein,
als Zeichen des Bedrückenden und Unausweichlichen.
Welche ‚Nähe’ wage ich zu dem, was mich bedrängt?


SIEBTER TAG

IN DER WÜSTE ‚ZIN‘

Station

VISION UND VERSUCHUNG

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TEXT

Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden.

Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger.

Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird.

Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort,
d
as aus Gottes Mund kommt.

Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm:
Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift:
Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.

Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.

Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg;
er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm:
Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.

Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht:
Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.

Darauf ließ der Teufel von ihm ab, und es kamen Engel und dienten ihm.

Matthäus 4,1-11

IMPULS FÜR DIE STILLE

Wo der ‚Versucher’ verschwindet,
treten die ‚spirituellen Versorger’ ins Leben.

LIED

Bleibet hier und wachet mit mir –wachet und betet.

 

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

“Es steht geschrieben“ – Was habe ich in mir ‚dokumentiert‘,
auf das ich mich in Herausforderungen berufen kann?


ACHTER TAG

NACH JERUSALEM

 

1. Station

 

ENTSCHEIDUNGEN

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Damaskus-Tor in Jerusalem

Text

Während sie auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren,
ging Jesus voraus.

Die Leute wunderten sich über ihn,
die Jünger aber hatten Angst.

Da versammelte er die Zwölf wieder um sich
und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand.
Markus 10, 32

 

IMPULS FÜR DIE STILLE

Die Jünger hatten Angst.
Da versammelte er die Zwölf wieder um sich …

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

Was geht meinen Entscheidungen im Leben „voran“?

 

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2. Station

Taybeh
Taybeh ist eine christliche Stadt im palästinensischen Westjordanland

 

AN BILDERN DIE „WAHRHEIT“ BEGREIFEN

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In der Kirche von Taybeh finden wir dieses Bild.
Maria hält einen ‚Granat-Apfel‘ in der Hand.

Die Frucht hat eine harte und saure Schale.
Unter ihr aber liegen mindestens dreihundertfünfundsechzig
in Süße eingebettete Kerne!

In der spirituellen Tradition hört sich das so an:
Um zu der ‚Süße‘ der Geborgenheit in Gott vorzustoßen,
durchdringen wir das ‚Saure und Harte’ in unserem Leben.

In einem grottenähnlichen Raum
werden uns die von Jesus erzählten Bild-Gleichnisse verdeutlicht.

LIED

Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt.

Selig seid ihr, wenn ihr Lasten tragt.

Selig seid ihr, wenn ihr lieben kernt.

Selig seid ihr, wenn ihr Güte wagt.

Selig seid ihr, wenn ihr Leiden merkt.

Selig seid ihr, wenn ihr ehrlich bleibt.

Selig seid ihr, wenn ihr Frieden macht.

Selig seid ihr, wenn ihr Unrecht spürt. 

Text: Friedrich Karl Barth/Peter Horst, Melodie: Peter Janssens


NEUNTER TAG

YAD VASHEM UND BETHLEHEM

 

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KRAFT AUS GERINGEM

Zunächst scheinen die beiden Orte
keine Verbindung zum Thema ‚Kraft aus Geringem‘ zu haben.

Die Erinnerung an den Holocaust einerseits
und die Mauer in Bethlehem andererseits aber
beleben die Hoffnungs-Kraft aus Geringem!

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TEXT

Amen, das sage ich euch:
Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn,
dann werdet ihr zu diesem Berg sagen:
Rück von hier nach dort!  und er wird wegrücken.
Nichts wird euch unmöglich sein.
Matthäus 17,20

IMPULS FÜR DIE STILLE

Das Unscheinbare und Kraftvolle
des Glaubens in mir!

 

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

Diesen ‚Berg’ in meinem Leben möchte ich zur Seite rücken!


ZEHNTER TAG

KIDRON-TAL UND ‚STÄTTEN DER ERINNERUNG

 

1. Station 

DAHINTER SCHAUEN

TEXT

Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest,
was dir Frieden bringt.

Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.

Es wird eine Zeit für dich kommen,
in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen,
dich einschließen und von allen Seiten bedrängen.

Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern
und keinen Stein auf dem andern lassen;
denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt.

Lukas 19, 41-44

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IMPULS FÜR DIE STILLE

Den Augen verborgen, dem Herzen geöffnet.

Wir wollen mit dem Herzen hinschauen,
um bei allem Vordergründigem
die verborgene Sehnsucht zu entdecken.

LIED

Schweige und höre;
neige deines Herzens Ohr,
suche den Frieden!

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

Woran erkenne ich  ‚Zeit der Gnade’ ?

 

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2. Station

‚Vater-Unser-Kirche
Hier finden wir das weltumspannende Gebet in (fast) allen Sprachen abgebildet.

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Das ‚Vaterunser‘ in hebräischer, deutscher, arabischer  Sprache

Weltumspannend

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung.
Sondern erlöse uns von dem Bösen.
Amen

 

Dieses Gebet ist nicht ‚am Schreibtisch‘ entstanden.
Es ist das Gebet Jesu.

Es spiegelt
seine Haltung, seine Sehnsucht, seine Sorge
und seine Fürsorge.

Es ist das Gebet, das in Balance hält.

IMPULS FÜR DIE STILLE

Das ‚Vaterunser‘ ist das Gebet Jesu. Die Bitten entstammen der jüdischen Gebets-Tradition.
Mit den Bitten öffnet Jesus uns den Blick für seine Lebens-Realität, seine Fragen, seine Sorgen und seine Hoffnung.

Die Bitte ‚Unser tägliches Brot gib uns heute‘ findet sich nicht in dieser Tradition.
Sie weist auf die Besonderheit des Lebens Jesu hin:
Wandernd verkündet er die ‚Frohe Botschaft‘
und seine tägliche Sorge um leibliche Sättigung ist in diese Bitte formuliert so konkret zu verstehen.

Ist mein Gebet ein ‚Spiegel‘ meiner Lebens-Realität, meiner Fragen, meiner Sorgen, meiner Hoffnung?

 


ELFTER TAG

IN LATRUN BEI EMMAUS

 

Station 

ERKENNTNIS

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Ein Mitglied der ‚Gemeinschaft von Latrun‘ hat diese Ikone gemalt

TEXT

Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen.

Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn;
dann sahen sie ihn nicht mehr.

Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust,
als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?

Lukas 24, 30-33

IMPULS FÜR DIE STILLE

Ich sehe was, das du auch sehen kannst …

 

 

KOMPASS-IMPULS FÜR DEN WEITEREN WEG

Was bringt mein Herz zum ‚Brennen’?
Wo ‚liegt’ mein ‚Emmaus‘?

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Freiheit, die im Herzen ‚brennt‘

Auf dieses ‚Zeichen‘ schauten wir in Latrun

 


AUF DEM WEG NACH HAUSE

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SEGEN

Stelle dich fest mit beiden Beinen auf die Erde und finde deinen Halt.
Richte dich aus nach oben
und entdecke die Weite über dir.

Spüre dich selbst, deine Mitte;
Ausgestreckt zwischen Himmel und Erde;
Gehalten und getragen von Gottes Segen:

Gott, Kraft aus den Tiefen, durchströme uns.

Gott, Kraft aus den Höhen, bewege uns.

Gott, Kraft aus der Mitte, halte uns.

Gott, segne uns.

 

AMEN.