Sechs Schritte der
„Niederlagelosen Methode“
Grundsätzliche Vorbemerkung
- Die Lösung eines Konfliktes bedarf auch eines bestimmten „settings“. Es geht nicht „mal eben zwischen Tür und Angel“. Es soll eine Zeit gewählt sein, wo es keine anderweitigen „Störungen“ gibt.
- Es kann manchmal sinnvoll sein, sich auf einen späteren Zeitpunkt zu verständigen, wenn die Problemlage es zulässt.
Schritte | Ziele |
1. Schritt | Den Konflikt identifizieren und definieren. |
2. Schritt | Mögliche Alternativlösungen entwickeln. |
3. Schritt | Die Alternativlösungen kritisch bewerten. |
4. Schritt | Sich für die beste und annehmbare Weise entscheiden. |
5. Schritt | Wege zur Ausführung der Lösung ausarbeiten. |
6. Schritt | Spätere Betrachtung, um zu beurteilen, wie es ging. |
- Schritt: Den Konflikt identifizieren und definieren.
- Klare Ansage: Wir haben ein Problem!
- Unmissverständlich benennen, wo eigene Bedürfnisse nicht befriedigt sind, wo es Beunruhigungen gibt. Hier sind ICH-BOTSCHAFTEN zu gebrauchen, keine DU-Botschaften!
- Je nach Alter des Kindes die Methode benennen: Ich möchte, dass wir eine Lösung finden, wo weder ich noch du unterliegen.
- Schritt: Mögliche Lösungen entwickeln.
- Hier ist eine Art „brainstorming“ erwünscht. Es werden alle Lösungen genannt, ohne zu bewerten und ohne sofort zu überprüfen, ob sie denn praktikabel sind. Mit diesem Verfahren wird eine „innere Weite“ in einer Situation von Enge hergestellt.
- Immer wieder ermutigen, Lösungsideen zu entwickeln.
- Schritt: Die Alternativlösungen kritisch bewerten.
- „Was halten wir von den verschiedenen Lösungen, die uns eingefallen sind?“
- Die eigenen Empfindungen und die der Kinder nicht unterdrücken: „Das würde mir nicht gefallen. „Das wäre mir gegenüber ungerecht“.
- Wieder sind „ICH-BOTSCHAFTEN“ gefragt. Dem Kind bei seiner Argumentation AKTIV ZUHÖREN, damit die seine Gefühle deutlich werden können.
- Schritt: Sich für die beste Lösung entscheiden.
- Die Konfliktlösungs-Möglichkeit als Beginn eines Prozesses verstehen. Keine Entscheidung ist endgültig und nicht zu ändern.
- Eine Bereitschaft zum „Ausprobieren“ der Lösung erzielen. Meint ihr, dass wir es einmal so versuchen sollten?
- Schritt: Die Entscheidung ausführen.
- Es geht jetzt um die Umsetzung: Wer soll was bis wann tun? Was brauchen wir, um die Lösung umzusetzen? Vielleicht eine Anschaffung?
- Die Frage der Ausführung setzt voraus, dass es einen gemeinsamen Lösungsansatz gibt.
- Schritt: Nachfolgende kritische Bewertung.
- Nachfragen ist ein Bekunden von Interesse: Bist du noch mit unserer Entscheidung zufrieden? Oder: Ich spüre, dass mir die Einhaltung unserer Verabredung schwer fällt – wie geht es dir?
- Manchmal kommen bei der kritischen Nachfrage Informationen zutage, die die Modifizierung der ursprünglichen Entscheidung notwendig machen.
- Bei dieser Methode werden „AKTIVES ZUHÖREN“ und „SENDEN VON ICH-BOTSCHAFTEN“ als wirkungsvolle Instrumente deutlich.