Das Wirken Gottes in uns geschieht unabhängig von unserem Bewusstsein. Wo es dieses Bewusstsein gibt, ist mehrfach bestätigt, wie tief und befriedigend diese Gewissheit begleitet.
Dieses Wirken Gottes gilt besonders im Prozess des Sterbens. Von außen betrachtet, ist das ,Bewusstsein‘ in diesem Prozess möglicherweise eingeschränkt, vielleicht sogar erloschen.
Das Wirken Gottes aber bleibt. Ich halte daran fest, dass diese Präsenz bleibt und wirkt. Heute, im Besitz von Bewusstsein, bleibe ich davon überzeugt: Gott ‚vollendet‘ mein Leben und alle halben Sachen‘ werden ein Ganzes. So gesehen bleibe ich neugierig.
Den Zurückbleibenden bleibt dieser ,tiefste Vorgang‘ verschlossen. Ich weiß aber aus dem Erleben begleiteten Sterbens, dass es dafür durchaus sichtbare Zeichen geben kann.
Der selbstbewusst herbeigeführte Tod schließt dieses Wirken nicht aus; auch für den plötzlichen (Unfall)Tod in kaum messbarer Zeit gilt das. Der „Prozess‘ ist wahrscheinlich anders existent.
Selbstbestimmt gewünschte Hilfe zum Sterben schließe ich als Möglichkeit nicht aus. Allerdings sollten die genannten Aspekte der ,Präsenz Gottes‘ unabdingbarer Bestandteil in Gespräch und Begleitung sein.
Jan-Peter Wilckens
22. November 2020