Weihnachten 2004
PROZENTZEICHEN AM HIMMEL?
Mit freundlicher Genehmigung des SPIEGEL-Verlages
Irgendwie haben die Werbe-Strategen mit dem Spiegel-Titel „Stille Nacht, billige Nacht“ ins Schwarze getroffen, mindestens nachdenklich gemacht.
Könnte es ein, dass sich mit einer Haltung der ‚Schnäppchen-Jäger‘, der ‚Geiz-ist-geil‘-Devise, der ‚Rabbat-Schlacht‘ auch einschleicht, das Leben überhaupt ‚billiger‘ haben zu wollen?
Könnte es sein, dass diese Haltung auch dazu führt, das wirklich Wichtige im Leben zu verlieren, weil es eben so billig doch nicht zu haben ist?
Das Bild der leeren Krippe – hat sich das Kind wohl auf und davon gemacht?* – und das Bild vom Prozentzeichen am Himmel als Stern stehen für solchen Verlust.
Das Kind in der Krippe und der Stern sind ja viel mehr als liebliche Bilder der Beschaulichkeit im Kerzenschein. Sie sind Synonym für Unmittelbarkeit und Präsenz der Gottes-Liebe in unserem Leben.
Die ist zwar geschenkt, braucht aber dennoch die Bereitschaft, eingelassen zu werden. Daran erinnert Weihnachten. Weihnachten ist so etwas wie ein ‚Erinnerungs-Merkmal‘.
Die Verführung zum Billigen, zur Oberflächlichkeit und um jeden Preis möglichst wenig zu investieren, birgt die Gefahr, auch wenig Bereitschafts-Potential für dieses wichtige Angebot einzusetzen.
Lassen wir uns die Krippe mit dem füllen, das unser Leben kräftigt und setzen wir darüber die Zeichen der Gewissheit. Beides finden wir nicht als billige Schnäppchen, sondern nur, wenn wir uns – angesteckt von unserer Sehnsucht – auf den Weg zu unserem eigenen Zentrum machen.
Das übrigens erzählt das Bild von den Hirten – die aber sind im Verständnis des Spiegel-Titels wohl eher die Schnäppchen- und Rabbat-Jäger?
* Siehe auch ‚DAS KIND IST AUF DEM WEG‘
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