UNGESCHMINKTE WAHRHEIT
VERTRAUEN IN DAS MACHBARE
25. März 2011
11. März 2016
‚Wir haben die Laufzeit-Verlängerung für die AKWs beschlossen, weil wir die Atom-Lobby nicht gegen uns mobilisieren wollten. Das haben wir wider besseres Wissen getan. Wir haben die berechtigte Forderung, aus der Atom-Technologie auszusteigen einfach ignoriert. Wir stellen fest: Es gibt keine Sicherheitsgarantie – weder beim Betrieb noch bei der Entsorgung des Atom-Mülls! Mit der Laufzeit-Verlängerung haben wir legitimiert, was noch nie zu verantworten war. Angesichts der Ereignisse in Japan nehmen wir heute solche Entscheidungen zurück und entschuldigen uns besonders bei denen, deren Angst wir nicht ernst nahmen.‘
Eine fiktive Erklärung der amtierenden Bundesregierung. Sie wäre nicht nur ehrlich und vorwärts weisend, sondern sie würde auch das angeschlagene Vertrauen in die Politik nachhaltig stärken. Inzwischen aber wird in der Öffentlichkeit ganz unverhohlen von ‚Verlogenheit‘ gesprochen und die derzeitigen Erklärungsversuche für Aussetzung und Sicherheitsüberprüfung haben dieses Gefühl nur noch verstärkt. Daher unterstütze ich alle diesbezüglichen Kampagnen und Aktionen.
Ich suche allerdings auch nach Gründen für solche Jahrzehnte andauernde ‚Verlogenheit‘. Zum ersten Mal muss unter dem Druck dieser Katastrophe eingestanden werden, dass diese Technologie nicht zu beherrschen ist. Der Traum, dass alles machbar ist, wurde schon mehrfach erschüttert. Tschernobyl reichte wohl nicht – jetzt aber gibt es wirkliches Aufwachen! Diese Einsicht zuzugeben ist allerdings schwer. Es bedeutet nämlich, eine Grenze eingestehen zu müssen! Das nagt am Selbstverständnis und das stellt eine ganze Existenz-Sicht in Frage!
Es ist Schluss mit dem ‚Omnipotenz‘-Traum! Die ‚Bedrohung‘ aus einer solchen Einsicht scheint größer zu sein als die tatsächliche Bedrohung aus der nuklearen Technologie! Das Eingeständnis ohnmächtig zu sein, wird als Schlappe und Impotenz erlebt und führt in bekannte Abwehrmechanismen – die ‚Lüge‘, die Verneinung ist eine durchaus bekannte.
In Begrenzung bewahrt
Solche Ohnmacht einzugestehen, kann nur gelingen, wenn es gleichzeitig eine Bindung gibt, die Perspektive bietet, Grenz-Erfahrungen anzunehmen und auszuhalten. Mehr noch: Die Bindung, der Glaube an ‚Gott‘ ist wie eine Einladung, uns mit unseren Grenzen anzufreunden und aus dieser ‚Freundschaft‘ Lebensqualität zu entwickeln! Ohne diese Bindung bleibt es bei unwahrhaftiger Augenwischerei und es bleibt auch bei dem Versuch, das Nicht-Machbare für machbar zu halten. Eingeforderte höhere Sicherheitsnormen und ‚Moratorien‘ sind dafür Beispiel.
Gerade habe ich ein Seminar mit dem Titel ‚Schlüssel-Erlebnisse‘ beendet. Es wurde deutlich, dass es für uns so etwas wie einen ‚General-Schlüssel‘ gibt, der den Blick für Zusammen-hänge und Bedingungen öffnet, der die Einstellung zum Leben ausrichtet und das Verantwor-tungsbewusstsein stärkt.
Gerade in leidvollen Erfahrungen geraten solche ‚Schlüssel-Erlebnisse‘ in den Blick. Um nicht in lähmender Sicht des Versagens stecken zu bleiben, bedarf es dieser ‚befreienden‘ Bindung an ‚Gott‘, die gerade in den bedrängenden Situationen die ‚Hand ausstreckt‘, neue Handlungs-Alternativen öffnet und vor verlogenen Ausweich-Strategien bewahrt.
11. März 2016
Vor 5 Jahren brach die Tsunami-Katastrophe über Japan mit der Kernschmelze im Kernraftwerk herein. Das Ereignis hat damals Gesellschaft und Politik in Bewegung gebracht. Ernsthaft wird zunehmend auf ‚Erneuerbare Energie‘ gesetzt. ‚DAS SCHAFFEN WIR‘ war auch damals die Devise wie heute bei der Bewältigung der Herausforderungen durch die Flüchtenden.
Meine abschließende Äußerung in obigem Beitrag behält in gegenwärtiger Situation ihre Aktualität: Um nicht in lähmender Sicht des Versagens stecken zu bleiben, bedarf es dieser ‚befreienden‘ Bindung an ‚Gott‘, die gerade in den bedrängenden Situationen die ‚Hand ausstreckt‘, neue Handlungs-Alternativen öffnet und vor verlogenen Ausweich-Strategien bewahrt.
So könnt ihr zu mir Kontakt aufnehmen.