Veränderte Blickrichtung

Von | 20. August 2014

15. Impuls

Engel auf dem Stein


 Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben. 2 Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. 3 Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen?
Markus-Evangelium 16,1-4

Nach dem Sabbat kamen in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2 Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.
Matthäus-Evangelium 28, 1+2



Einige Gedanken zu dieser Erzählung

Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?’ fragen sich die Frauen auf dem Wege zum Grab. Das ist ins Bild gesetzte Hoffnungslosigkeit: Wer kann da noch helfen?

Und nur einen Vers weiter beim Evangelisten Markus lesen wir nach dieser Frage aus der Hoffnungslosigkeit:‚ … als sie aufblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß.’

Im ‚Aufsehen’ wird die gestaltende Kraft ‚Gottes‘ erfahrbar. Das ist das Bild. Die Frage aus der Hoffnungslosigkeit: ‚Wer wälzt uns den Stein fort …?’ ist vor ‚Gott‘ wie ein Gebet.

Er gibt den Impuls zum ‚Auf-Sehen’, und schenkt so eine ‚veränderte Blick-Richtung’.

Im Glauben an die verändernde Kraft lösen sich Fesseln von Abhängigkeiten, die uns am Leben hindern.

Der Evangelist Matthäus macht diese Erfahrung bildlich noch deutlicher: ‚Ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf’, schreibt er.

Engel-Stein


 

Diesen Impulsen gehe in der Stille nach …  

  • Was verändert in schwierigen Situationen meine Blick-Richtung?

  • Was erleichtert es mir, Schwierigkeiten auszusprechen?

  • ‚Unsere Verletzbarkeit ist ‚Gottes‘ bevorzugte Tür. In unsere Verletzungen tritt ‚Gott‘ liebend ein‘ , hat jemand formuliert.

  • Der Stein bleibt. Unbeweglich und starr. Aber er wird zur ‚Präsenz’ des ‚Engels‘! Die Nöte unseres Lebens sind nicht einfach weg – sie sind aber besonders ‚Orte’ verlässlicher Nähe ‚Gottes‘!

 

Zur Meditation

Bei dir ist nichts unmöglich.

Wälze den Stein von uns ab; setze uns gerade, aufrecht,

richte uns die Füße, führe uns aus unwegsamem Abgrund zu einem Wohnort von Licht.

Aus ‚Auferstehungsgebet‘ – Huub Osterhuis

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