Wohnungen

Von | 28. Dezember 2014

WOHNUNGEN OHNE KÜNDIGUNGSFRISTEN 

Welches Gefühl ist das eigentlich, wenn wir an ‚Gott glauben‘?

Manchen fällt ein positives Gefühl gar nicht ein, weil sie mit ‚Gott‘ Weisungen, Gebote und Moral verbinden. Viele Menschen denken Gott und geraten an Grenzen ihrer Vorstellung. Grenzerlebnisse machen eng und in der Projektion heißt es dann: Ich glaube nicht, weil ich  meine Freiheit behalten will.

So also bekommen wir keinen Zugang zu einem positiven Gefühl!


Jesus Christus spricht:
 Euer Herz erschrecke nicht!
 Glaubt an Gott und glaubt an mich!
Johannes-Evangelium  14,1

LEIT-WORT FÜR DAS JAHR 2010


Der für dieses Jahr ausgewählte Leit-Spruch nimmt diesen Gedanken auf.

Jesus selbst scheint das Gefühl wichtig zu sein und er meint nicht religiöse Gefühlsduselei.  Der fürsorgliche Hinweis auf das  möglicherweise ‚erschreckte Herz‘ ist Gefühl! Erschrocken sind wir, wenn wir uns wie ausgesetzt fühlen, wenn wir keinen Platz haben, nicht wirklich hingehören, wenn wir im Tiefsten unsicher sind.

Erschrecken

Erschrecken: Den Halt verloren

Das unerschrockene Herz andererseits kennt ganz positive Gefühle; allen voran das Gefühl der Geborgenheit!

WiderSchein

Im Widerschein der Geborgenheit

Wonach ‚riecht‘ Geborgenheit? Wonach ’schmeckt‘ Geborgenheit? Sinneseindrücke sind wesentlich. Manchen Menschen ist ein solcher Geruchs- oder Geschmacksinn verloren gegangen.

Jesus hat in seinem Leben nicht abstrakt gelebt. Er hat konkret gelebt. Er hat ‚Geruch‘ und ‚Geschmack‘ verbreitet. Die Erzählungen sind davon gefüllt.

Die Aufforderung ‚Glaubt an mich!‚ möchte darauf hinweisen; also von der abstrakten Gottes-Vorstellung wegführen, zum konkreten ‚Stall-Geruch‘ des Glaubens hinführen.

Wer den Text aus dem Johannes-Evangelium weiter liest, bekommt mindestens einen Anstoß zu diesem ‚Stall-Geruch‘:

In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Ich sage euch: Ich gehe hin, euch einen Platz zu bereiten.

Ein Herz, das nicht erschrecken soll, braucht eine heimatliche Geborgenheits-Perspektive, eben diesen ‚Stall-Geruch‘. Dieser ist mit  dem Leben Jesu fest verbunden. Er wusste, wohin er gehörte und er wusste, wo Menschen hin-gehören. Das hat Menschen damals angezogen und sie spüren lassen, wie ihre Sehnsucht erfüllt wurde.

Dieses Glaubens-Gefühl der Geborgenheit spricht Jesus mit dem Bild an. Er verspricht der Vielgestaltigkeit und Verschiedenartigkeit von Lebensgestaltung ein ‚Wohnen in Gottes Haus‘, in fester ‚Gottes-Beziehung‘. Ein Freiraum in tragfähiger und bedingungsloser Bindung – ohne Beispiel!

So mag sich jeder diese ‚Wohnung‘ für sein inneres Sein ausmalen, mag sich ‚Einrichtung‘ und ‚Tapeten‘ vorstellen. Jeder mag sich beim Einzug  Bilder und Klänge mit hinein nehmen …

Das Versprechen vieler Wohnungen schmeckt nach Großzügigkeit und Freiheit. Es macht Lust auf Leben! Diese Wohnungen kennen keine Kündigungsfristen. Sie haben in ihrem ‚Vertrag‘ uneingeschränktes Bleiberecht fest geschrieben.

Das ist Geborgenheit pur. Hier bin ich in meinem eigenen Leben ‚zu Hause‘, in meiner Geschichte, in meinen Beziehungen.

Glaubt an Gott und glaubt an mich, der diese Lust gespürt und gelebt hat‚, heißt doch, sich in guten Umständen zu fühlen, sich gewollt, gebraucht, geliebt zu fühlen – in tragender Gemeinschaft.

Das ist die Botschaft für dieses Jahr 2010, das von außen betrachtet in keiner Weise nach Geborgenheit ‚riecht‘ und auch nicht ’schmeckt‘.

Um aber ‚unerschrocken‘ diesem Jahr begegnen zu können, sich dem Unvorhersehbaren stellen zu können, bedarf es eben dieses ‚Wohnungs-Gefühls‘, das die konkreten Lebensbedingungen in diesem Jahre 2010 gestalten kann.

Die Welt des Jahres 2010 wird  ‚Haus Gottes mit vielen Wohnungen“  sein können, wo wir so bei uns selbst ‚zu Hause‘ sind.

 

Um der Gewissheit „Geborgenheit“ näher zu kommen:
Anstöße zur ‚Kraft aus der Mitte‘:  HIER


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